Ein Findling oder gar ein Zollhäuschen mit Schranke – für die Gestaltung des Langendammer Kreisels gab es bereits viele verschiedene Ideen. Schön soll es aussehen, da sind sich alle in der städtischen Politik einig. Für die Nienburger Unternehmensgruppe BKM-Bau zählt jedoch vielmehr die Funktionalität. Wie die Geschäftsführer Björn Brunschier und Holger Kruse gegenüber der SPD-Stadtratsfraktion verdeutlichten, werde dringend eine gerade Überfahrt des Kreisverkehrs benötigt.
BKM hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von Stahlbetonfertigteilen spezialisiert. Bis zu 80 Tonnen können die schwersten Teile aus dem Nienburger Werk auf die Waage bringen – und bis zu 50 Meter lang sind sie. Besonders diese langen Träger, die nur mit einem angemeldeten Schwertransport zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens auf den Straßen unterwegs sein dürfen, müssen schnell ihren Weg zum Ziel finden, um die Kosten niedrig zu halten. „Da schmerzt es, wenn bereits ein bis zwei Stunden benötigt werden, nur weil wir den Kreisel hier vor der Haustür überwinden müssen“, erklärt Kruse.
380 Mitarbeiter beschäftigt BKM aktuell, verdreifachte seinen Jahresumsatz in den zurückliegenden vier Jahren. Zu den Kunden des Unternehmens zählen namhafte Firmen wie DHL oder auch Amazon, die beispielsweise in Hamburg oder Hannover große Hallen bauen und hierfür auf die Fertigteile von BKM zurückgreifen. „Wir haben den Standort hier in Nienburg am Immenweg ausgebaut und uns gut am Markt platziert“, freut sich Brunschier. Zukünftig stünden noch Investitionen in eine neue Mischanlage an, zudem habe man sich mit einem Betonlabor flexibel aufgestellt.
Die SPD um Fraktionschefin Anja Altmann stimmte den Geschäftsführern zu. Altmann betonte: „Wir sollten an dieser Stelle einer Nienburger Firma definitiv keine – im wahrsten Sinne des Wortes – Steine in den Weg legen. Eine Gestaltung des Kreisels, wie es sich der Langendammer Ortsrat wünscht, ist auch mit einer Überfahrt möglich. Eine halbseitige Gestaltung ist ein guter Kompromiss. Ob ein Findling unbedingt darauf platziert werden muss, halten wir allerdings für fragwürdig – erst die beiden kürzlichen Unfälle haben verdeutlicht, dass eine gute Übersicht des Kreisels nötig ist. Besonders, wenn bald der Verkehr über den neuen Südring läuft.“