Die ersten Bewohner sind vor wenigen Wochen eingezogen und „fühlen sich bereits pudelwohl“, berichtet Geschäftsführer Claus Vollmer beim Besuch der Nienburger Sozialdemokraten. Im „La Vie“ treffen Generationen aufeinander: Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Hauptstraße befindet sich neben der Tagespflege-Einrichtung der Diakonie-Sozialstation eine Großtagespflegestelle des Landkreises. Zehn Kinder werden hier von Tagesmüttern betreut. In den beiden oberen Etagen wurden Pflegewohngemeinschaften eingerichtet – die barrierefreien Wohnungen bieten Platz für jeweils zwölf Bewohner, die ein eigenes Zimmer mit Bad und Balkon haben. Der restliche Wohnraum wird gemeinschaftlich genutzt und die Bewohner, ebenfalls von der Diakonie, ambulant rund um die Uhr betreut. Vollmer führt aus: „Das markante Merkmal dieser Wohnform ist die Selbstbestimmung. Wie im häuslichen Umfeld entscheiden die Mieter auch mit Pflegestufe, wann sie aufstehen, was und wann sie essen möchten und wie der Tag verbracht werden soll. Die von der Diakonie-Sozialstation gestellte Präsenzkraft versteht sich als Unterstützerin, Begleiterin und Impulsgeberin.“ Eine weitere Wohngemeinschaft mit acht Plätzen wird von der GfI, Gesellschaft für Integration aus Stolzenau, betrieben. Die GfI betreut hier junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen und Unterstützungsbedarf. Die GBN freut sich, mit dem „La Vie“, ein integratives Wohn- und Betreuungsprojekt an den Start gebracht zu haben, welches in dieser Form im Stadtgebiet Nienburg einzigartig ist. Vergleichbare Angebote gab es bisher nicht.
Am Ende wird die GBN rund zehn Millionen Euro für das „La Vie“-Projekt investieren – hervorragend angelegtes Geld, war sich auch die SPD um Fraktionschefin Anja Altmann einig. „Die GBN hat hier im Nordertor etwas herausragendes geschaffen. Eine Wohnanlage wie diese, wo Jung und Alt sich begegnen, könnten wir uns quasi in jedem Quartier der Stadt vorstellen.“
Die GBN ist ein zu 100 Prozent kommunales Wohnungsunternehmen mit rund 2400 Mietwohnungen, die in jeder Preiskategorie angeboten werden. 1936 von der Stadt Nienburg gegründet, stellt sie sich noch heute der Aufgabe, Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten anzubieten. Dabei versteht sich das Unternehmen in allen Fragen des Wohnungs- und Städtebaus als leistungsfähiger Partner der Stadt Nienburg. „Die GBN hat viele Kompetenzen, von der auch die Stadt vermehrt profitiert. Die Zusammenarbeit bei verschiedenen Projekten muss daher unbedingt intensiviert werden, beispielsweise bei weiteren Wohnungen, Kindergärten oder auch einer Wissensburg.“ Vollmer bestätigt: „Die GBN hat immer ein offenes Ohr für die Stadt und ist gern bereit, bei verschiedenen Projekten mitzuwirken.“